Wogram's phrasing is flawless, and it feels like there's no barrier between what he imagines and what he plays. (...) If you were to imagine yourself as a great jazz trombonist, this is how you would want to sound.

London Jazz News

Root70

Nils Wogram – trb
Hayden Chisholm – sax
Matt Penman – b
Jochen Rückert – dr

Vertigo Trombone Quartet

Nils Wogram – trb
Andreas Tschopp – trb
Bernhard Bamert – trb
Jan Schreiner – trb

Nostalgia

Nils Wogram – trb
Arno Krijger – org
Dejan Terzic – dr

Muse

Nils Wogram – trb
Kathrin Pechlof – hrf
Hayden Chisholm – sax
Garreth Lubbe – vl, va

Root70

Buchbarer Zeitraum:
01. bis 12. April 2025
(Jubiläumstour 25 Jahre Root 70)

Nils Wogram – trb
Hayden Chisholm – sax
Matt Penman – b
Jochen Rückert – dr

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ROOT 70 feiert im Jahr 2025 ihr 25-jähriges Bestehen. Posaunist Nils Wogram, Saxophonist Hayden Chisholm, Bassist Matt Penman und Schlagzeuger Jochen Rückert bilden eine der stabilsten Formationen der Jazzgeschichte. Zwei Jahrzehnte lang in unveränderter Besetzung zu musizieren, ist nicht nur an sich bemerkenswert, sondern im Falle von ROOT 70 besonders beeindruckend, weil die Band nicht den einfachsten Weg gewählt hat:

Hayden Chisholm und Matt Penman kommen aus Neuseeland und kannten sich schon von klein auf. Chisholm kam als Teenager über die Schweiz nach Köln. Etwa zur gleichen Zeit kehrte Nils Wogram aus New York an die Musikhochschule in Köln zurück, wo er Chisholm und Jochen Rückert kennenlernte. Letzterer hatte bereits unabhängig von dem Saxophonisten in New York mit Matt Penman gespielt. Rückert spielte Schlagzeug in Wograms Quartett und als der Posaunist den Schlagzeuger fragte, mit wem er gerne Bass spielen würde, entschied er sich für den Neuseeländer aus New York. Inzwischen spielte Chisholm mit Rückert und Penman in einem Trio und lud eines Abends im Jahr 1999 Wogram als Gast ein. „Es war das erste Mal, dass wir vier in dieser Kombination zusammenspielten, und ich sagte, diese Konzentration von Menschen ist etwas Besonderes, das müssen wir länger als nur einen Gig machen“, erinnert sich Wogram. Nils Wogram setzte sich den Hut auf und schmiedete aus vier Musikern, die sich musikalisch sehr nahe standen, eine Band, die nach dem Prinzip von Alexandre Dumas „einer für alle, alle für einen“ funktionieren sollte. „Es braucht immer eine Person, um die Dinge zu katalysieren und auf den Punkt zu bringen“, sagt Wogram. 

Im Mai 2000 gab ROOT 70 ihr erstes Konzert unter diesem Namen beim MoersFestival. Es ist ungewöhnlich, dass vier Persönlichkeiten, die nicht nur an ihren Instrumenten, sondern auch als musikalische Charaktere so starke Individualisten sind, dennoch einen höchst symbiotischen Bandsound erreichen. Die vier Protagonisten fühlen sich durch ein ähnliches musikalisches Wertesystem miteinander verbunden und sind einer vergleichbaren Grundästhetik verpflichtet.  Die Gruppe baut die Spannung ihrer Konzepte auf der Gegensätzlichkeit der Musiker auf, was immer wieder zu neuen Überschneidungen, Brüchen, Perspektivwechseln und Konvergenzen führt. Jeder der vier hat seinen Platz in der Band gefunden, der flexibel ist und den persönlichen Unterschieden Rechnung trägt. Wäre es anders, würde das Salz in der Suppe fehlen.

Nach den ersten drei Alben stellte die Band auf Konzeptalben um, wofür Wogram zwei Gründe anführt: „Die Vermeidung von Beliebigkeit gab uns einen konzeptionellen Rahmen, der es uns nicht erlaubte, eklektisch abzuschweifen. Dieser Fokus war beim Komponieren und Programmieren hilfreich. Der andere Grund war die präzise Auseinandersetzung mit einem Thema. Wir wollten nicht nur an der Oberfläche kratzen, wir wollten in die Tiefe gehen. Uns interessierte die Frage, wie Freiheit innerhalb bestimmter Grenzen erforscht und gefunden werden kann.“

Was die vier Musiker am Anfang zusammengeführt hat, verbindet sie auch heute noch. ROOT 70 ist mehr als eine musikalische Institution, eine Erfolgsgeschichte, die auf acht Alben dokumentiert ist. ROOT 70 ist eine Utopie, die Wirklichkeit geworden ist – die Versöhnung von Gegensätzen, ohne den individuellen Anspruch eines jeden Teils des Ganzen zu verletzen.

Vertigo Trombone Quartet

Buchbare Zeiträume:
04. bis 09. März 2025
04. bis 11. Mai 2025
November-Tour in Planung

Nils Wogram – trb
Andreas Tschopp – trb
Bernhard Bamert – trb
Jan Schreiner – trb

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Kann ein reines Posaunen-Quartett kurzweilig und unterhaltsam sein, ohne sich in den Abgründen der volkstümlichen Musik zu verlieren? Es kann. Mit seinem dritten Album OPENNESS (NwogRecords, VÖ 13.9.2024) zeigt das VERTIGO TROMBONE QUARTET mit Nils Wogram, Jan Schreiner, Andreas Tschopp und Bernhard Bamert, dass Posaune Spaß machen kann und viermal Posaune eben Spaß hoch vier.

OPENNESS zeichnet eine unglaubliche Leichtigkeit, niveauvolle Heiterkeit und bedingungslose Offenheit in alle Richtungen aus. Das soll nicht heißen, dass die Musik nicht anspruchsvoll und virtuos wäre. Im Gegenteil. Doch Wogram spricht von einer charmanten Fehlerquelle, die man zulassen können muss. Er nennt es auch einen gesunden Perfektionismus. 

Schon auf dem letzten Album seiner Langzeitformation ROOT 70 legte Nils Wogram eine Entspanntheit an den Tag, die weder für den zeitgenössischen Jazz noch für die Posaune typisch ist. Und wie die Synchronität der Ereignisse oft so spielt, sind Tschopp, Bamert und Schreiner genau auf demselben Level der Gelassenheit angekommen. Da treffen sich vier Freunde, denen nie der Gesprächsstoff ausgeht, in einer angenehmen Situation und fangen einfach an, sich darüber auszutauschen, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Niemand ist der Wortführer, keiner will Recht behalten oder sich in den Vordergrund spielen. Und doch kommt jeder mit seiner Haltung, seinen Ideen und seiner Dringlichkeit zum Zug (um im Bild der Posaune zu bleiben).

„Wir haben als Band seit unserem ersten Album 2014 einen Prozess durchgemacht“, bestätigt Nils Wogram. „Anfangs sind wir mit der Message angetreten, dass wir die Schwierigkeiten überwinden, die das Instrument mit sich bringt. Auf dem dritten Album können wir entspannt zurückblicken und loslassen. Natürlich haben wir alle sehr unterschiedliche Herangehensweisen. Wir haben es diesmal so gemacht, dass jedes Stück von dem jeweiligen Komponisten gestaltet wird. Der hat dann auch das Vetorecht, wenn ihm etwas nicht gefällt. Aber trotz dieser Verschiedenheit ist es uns nicht schwergefallen, von Anfang an eine gemeinsame Linie zu finden.“

Genau genommen ist OPENNESS ein Live-Album. Die in der Musik vermittelte Stimmung erinnert daran, dass „live“ ja nichts anderes als eine Übersetzung für „lebendig“ ist. Auf OPENNESS kommt eine Vielzahl von Melodien, Timbres, Stimmungen, künstlerischen Haltungen, individuellen Vorlieben und Konstellationen innerhalb der Gruppe zum Tragen. Nichts ist definiert, alles ist offen. Es gelingt den vier Posaunisten hervorragend, nicht nur sich von allen Erwartungshaltungen zu befreien, sondern auch jede Erwartung des Hörers zu pulverisieren.

Wayne Shorter habe mal gesagt, so Tschopp, das Gegenteil von Furcht sei nicht Furchtlosigkeit, sondern Offenheit. Auf diesem Album findet nicht nur jedes Mitglied mit seinen individuellen Ausprägungen einen adäquaten Platz, sondern auch jeder Hörer kann sich in den Songs einrichten, egal wo seine musikalische Sozialisation verortet ist. In dieser Hinsicht ist OPENNESS mehr als nur ein Stück Musik. Es ist ein echter Abholer. Eine Utopie genau zur rechten Zeit.

Manche Momente wirken kammermusikalisch, andere tendieren eher in Richtung Jazz oder Ambient, wenn man sich überhaupt an solchen Genrefixpunkten in der Topographie der Klänge orientieren will. Letztlich haben sich Wogram, Bamert, Tschopp und Schreiner gegen stilistische Festlegungen entschieden. Die vier Musiker bewegen sich mit größtmöglicher Freiheit in dem offenen Rahmen, den sie sich selbst geschaffen haben. Der Chor aus vier Bläsern erzeugt unerwartete Zwischentöne und Obertöne. Manche erinnern an Streicher, andere an Keyboards oder Schlagzeug, zumal auch Tuba, Melodica und subtiles Schlagzeug zum Einsatz kommen. In manchen Momenten glaubt man sogar, eine komplette Big Band zu hören.

Indem sie gleichzeitig die Grenzen ihres Instruments akzeptieren und das Spektrum seiner Möglichkeiten erweitern, machen die vier großen Musiker das Beste, was Musik sein kann.

Nostalgia

Buchbarer Zeitraum:
18. bis 31. Oktober 2025 (ReleaseTour)

Nils Wogram – trb
Arno Krijger – org
Dejan Terzic – dr

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Im Juli war NOSTALGIA TRIO nun für eine Woche im Studio Nord Bremen und hat dort das neue Album THE WALK aufgenommen, das im Herbst 2025 auf NWOG Records veröffentlicht wird. Der Aufnahmeraum ist ein ehemaliger Ballsaal und wird seit 1967 als Tonstudio mit feinster analoger Aufnahmetechnik umgenutzt. Zudem bietet das Haus eine Bandwohnung in dem die Musiker während der Aufnahmezeit quasi wie in einer WG lebten – optimale Voraussetzungen für eine entspannte Aufnahme-Session.
Und darum geht es dieses Mal: Nils Wogram hat sich seine Inspiration und Kontemplation auf regelmässigen ausgedehnten Spaziergängen geholt. Es geht darum in einen Flow zu kommen und ebenso wie beim Gehen die Musik fließen zu lassen. Dabei sind Kompositionen mit Songcharakter entstanden, die in der tollen Raumakustik des großen Ballsaals vom Trio zusammen eingespielt wurden. Locker, luftig, entspannt und konzentriert. Zeitlose Musik mit Tiefgang und Raffinesse interpretiert von einem eingespielten Trio, das 2004 gegründet wurde und in der aktuellen Besetzung seit 2012 live aktiv ist.
Das Album NATURE wurde 2015 mit dem Echo Jazz ausgezeichnet und THE WALK versteht sich als Weiterentwicklung des damaligen Albumkonzepts.

Dass Wogram das Instrument von Albert Mangelsdorff, die Posaune, so virtuos und wagemutig beherrscht wie kaum ein anderer seiner Generation auf der Welt, trägt zu seinem Ruf als Pionier des zeitgenössischen Jazz „Made in Germany“ bei. Sein Trio NOSTALGIA geht den umgekehrten Weg: zurück zum swingenden und groovenden Jazz-Feeling der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, als der Jazz noch im Blue Note oder in der 52nd Street zu Hause war, und meistert dabei bravourös den Spagat zwischen nostalgischem Retro-Sound und dem neugierigen Ausloten eigener Klangstrukturen. Wogram gelingt es, auf kürzestem Wege ein authentisches Lebensgefühl zu vermitteln, ohne einen musikalischen Beipackzettel oder eine markierte Wanderkarte vorlegen zu müssen. Er macht sich einfach auf den Weg und nimmt den Hörer mit. 

Die Auswahl seiner Mitmusiker trägt dazu einen großen Teil bei. Da Jazz-Organist Arno Krijger den Bass pedalisch spielt, übernimmt er die Akkorde mit der linken Hand und die Melodien und Improvisationen mit der rechten. Auf dieser Grundlage kann Wogram die Stücke anders aufbauen. Aber er schätzt auch eine andere Qualität an Krijger: „Arno ist kein Orgel spielender Pianist, er spielt nur die Orgel. Sein Selbstverständnis gibt der Orgel klangliche Nuancen, die inhaltlich ein absoluter Gewinn sind.“ An Schlagzeuger Dejan Terzic schätzt Wogram nicht nur sein intuitives Gespür für Beat, Groove und Feuer, sondern vor allem seine Sensibilität für Dynamik und Form.

Muse

Nils Wogram – trb
Kathrin Pechlof – hrf
Hayden Chisholm – sax
Garreth Lubbe – vl, va

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Alles oder nichts! Keine halben Sachen! Wo sich bei vielen anderen Künstlern im Laufe ihrer Karriere Routine und Abnutzung bemerkbar machen, reift bei Nils Wogram die Erkenntnis, dass jedes neue Projekt auch sein erstes Projekt ist. Besonders deutlich wird dies auf seiner aktuellen CD MUSE (Nwog records, 2021), die er mit der Harfenistin Kathrin Pechlof, dem Bratschisten und Obertonsänger Gareth Lubbe und Wograms langjährigem Weggefährten Hayden Chisholm am Saxophon aufgenommen hat. Aber warum mit einer völlig neuen Band neu anfangen, wenn der Posaunist mit Bands wie ROOT 70, NOSTALGIA TRIO oder dem VERTIGO TROMBONE QUARTET und an der Seite von Aki Takase, Simon Nabatov, Bojan Z, Michel Portal und vielen anderen alles erreicht hat, was ein Jazzmusiker erreichen kann? Die Antwort ist so einfach wie komplex: Weil Nils Wogram einfach nicht anders kann, als seiner impulsiven künstlerischen Neugier nachzugeben und trotz allem, was er erreicht hat, zu sehen, was hinter dem Horizont auf ihn wartet.

Und so ist eigentlich alles an seiner Band MUSE völlig anders, als man es von Nils Wogram und seinem Umfeld gewohnt ist. Die einzige Konstante bleibt Hayden Chisholm, ein Musiker, der die Obsessionen des Posaunisten seit Jahrzehnten voll und ganz teilt und der ihm bei aller Risikobereitschaft immer auch ein bisschen Rückhalt gibt, nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch menschlich. Auch mit der Berlinerin Kathrin Pechlof und dem Südafrikaner Gareth Lubbe hat Wogram schon in verschiedenen Bereichen zusammengespielt, aber eine solche Besetzung wie auf dem Album MUSE hat es noch nie gegeben und ist wohl einmalig in der Musikgeschichte. Der Visionär, der nie nur um des Suchens willen sucht, sondern kompromisslos „findet“, ist umso mehr motiviert, das Unmögliche möglich und das Unerhörte hörbar zu machen.

MUSE ist ein leises Album. Jeder Ton zählt. Klang ist die entscheidende Komponente. „Diese ruhige, sinnliche Musik zuzulassen, ohne von vornherein zu hinterfragen, ob das in der Form einer CD oder Live-Aufführung auch funktioniert, stand für mich im Vordergrund“, so Wogram. „Diese Ästhetik mag ich einfach. Das kann aber nur funktionieren, wenn ich es konsequent umsetze. Konsequenz steht für mich in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Klarheit. Musik mit einer starken Stimmung setzt immer starke Emotionen frei.“ Die Konstellationen und Verwandlungen in den Kompositionen von MUSE sind so vielfältig wie der Lichteinfall zu verschiedenen Tageszeiten. Die einzelnen Klänge durchdringen sich gegenseitig mit einer solchen Transparenz, dass man nicht immer genau sagen kann, ob es sich um Harfe oder Bratsche handelt, oder wo die Multiphonics der Posaune beginnen und wo Lubbes Obertongesang endet. Chisholms Saxophon durchzieht diese Klanglichtspiele wie ein Geist, der ständig zwischen Körperlichkeit und Intuition vermittelt. Die Harfe, ein sehr leises Instrument, auf dessen Niveau sich alle anderen Klangquellen einlassen müssen oder dürfen, gibt die Klangfarbe vor. Zum ersten Mal in der langen Geschichte seiner Musik hat Wogram ein Album im Sitzen aufgenommen, um sich von allen Seiten auf die Anforderungen der Harfe einzulassen. Kathrin Pechlof hingegen saugt den Input von Posaune, Saxophon, Bratsche und Stimme in ihren tausend und einer Saite auf. Diese fast märchenhafte Harmonie ist die Grundlage, nicht das Ergebnis des Zusammenspiels. Auf diese Weise ist es auch sehr einfach, den vier Beteiligten zuzuhören, wie sie sich gegenseitig von außen zuhören.

Termine

Nils Wogram
Root 70
11.04.2025
Alter Schlachthof
Eupen
Belgium
Nils Wogram
Root 70
14.04.2025
Theaterhaus
Stuttgart
Deutschland
Nils Wogram
Vertigo Trombone Quartet
02.05.2025
BeJazz Club
Bern-Liebefeld
Schweiz
Nils Wogram
Vertigo Trombone Quartet
03.05.2025
Stadtkirche
Darmstadt
Deutschland
Nils Wogram
Vertigo Trombone Quartet
04.05.2025
Jazzhaus
Freiburg im Breisgau
Deutschland
Nils Wogram
Vertigo Trombone Quartet
22.05.2025
Rathaus Neuss
Neuss
Deutschland